Die Kiendls. Kärntner Brillenschafzucht in der Steiermark
Die Kiendls. Kärntner Brillenschafzucht in der Steiermark
Haselbachstraße 163h, 8530 Deutschlandsberg
Produkte u.a.: Brillenschaftprodukte (Fleisch, Wolle) rent-a-sheep (Schafverleih), überbetriebliche Dienstleistungen, Waldbewirtschaftung
Gegründet: 2004
Familienbetrieb
Was war Ihre Vision als Sie begannen? Was waren Ihre ersten Schritte und wo lagen Ihre Meilensteine?
Marianne Kiendl: Der Hof, mit seiner Steillage war schon eine Herausforderung und dann noch im Nebenerwerb als Alleinerzieherin. Ich wusste es muss sich was ändern. Die Liebe hat geholfen: ich lernte mit meinem jetzigen Mann einen kennen, der bereit war das gemeinsam mit mir zu packen. Wir wussten, dass wir mit Tieren arbeiten wollten und so haben uns für eine gefährdete Schafsrasse entschieden. Wir haben in ganz Österreich Muttertiere gekauft und begonnen – von Anfang an ohne Mastfutter und im Offenfrontstall. 2006 haben wir dann mit „rent-a-sheep“ begonnen. Und der Verleih unserer vierbeinigen Rasenmäher war und ist ein voller Erfolg!
Regionalität und Nachhaltigkeit sind einerseits moderne Schlagworte anderseits noch wenig umgesetzt. Wie beschreiben Sie Ihren Zugang dazu und inwiefern spiegelt sich das in Ihrem Unternehmen, in Ihrer Unternehmensphilosophie wider?
Marianne Kiendl: Nachhaltigkeit bedeutet bei uns auch Kreislauf: Wir erhalten eine gefährdete Schafrasse und sie wiederum sorgen dafür, dass Flächen nicht verwalden. Unsere Schafe kennen keine Stresshormone und so können wir Fleisch verkaufen, das der Gesundheit nicht schadet. Ob betrieblich oder privat, wir achten darauf regionale Produkte, bei regionalen Produzenten und Produzentinnen zu kaufen, nur kurze Transportwege zu haben und auch immer zu überlegen: „Was brauche ich wirklich?“.
Wo setzten Sie in Sachen „Klimastil“ Schwerpunkte? Wo sehen Sie dabei die größten Herausforderungen?
Marianne Kiendl: Wichtig ist ein Zusammenhalt der Landwirte beim Klimaschutz. Prinzipiell geht es immer darum konsequent die vorhandenen Ressourcen schonend einzusetzen: Regenwasser zur Bewässerung verwenden, Energie im Alltag zu sparen, Plastik zu vermeiden. Als Herausforderung sehe ich des Öfteren den bürokratischen Aufwand.
Was sind Ihre nächsten betrieblichen Pläne und Ziele?
Marianne Kiendl: Wir haben einen Scheitholzvergaser, schaffen eine Photovoltaikanlage und ein Elektroauto an. Wir tüfteln auch an einem Konzept zu „Urlaub am Bauernhof“ auf Selbstversorgerbasis mit regionalen Produkten und Tieren.
Die Klimakonferenz(en) haben sich das 1,5-Grad-Ziel gesetzt. Welche Schritte setzen Sie, um zur Erreichung dieses Ziels beizutragen?
Marianne Kiendl: Es sind kleine Schritte, aber wichtige, die wir alle setzen können: Strom sparen im Alltag, Einkaufkorb oder Stofftaschen statt Plastiksackerl verwenden, auf den eigenen Wasserverbrauch achten, regional und saisonal Einkaufen. Den eigenen Konsum einfach hinterfragen, zu reflektieren.