„Handarbeit statt Maschinenfuhrpark“
Gemüsehof Pein
Grazer Straße 80, 8480 Mureck
Produkte u.a.: Ganzjährig: frisches Kürbiskernöl, Kürbiskerne, Käferbohnen, Dinkel-, Roggen-, Hafer- und Weizenprodukte, Apfelsaft, Traubensaft, Tomatensaft, diverse Nudeln (Vollkorn und Weizen); Hausbrot; Saisongemüse: versch. Salat-, Paprika-, Kürbis-, Chili-, Kraut-, Bohnen-, Paradeiser-, Melanzani- und Rettichsorten, Radieschen, Kohlrabi, Zwiebel, Gurken, Erdäpfel, Zucchini, Pfefferoni, Karfiol, Karotten, Sellerie, Rote Rüben.
Gründungsjahr: 1865
MitarbeiterInnen: Familienbetrieb
Web: www.facebook.com/hofladen.pein

Was hat Sie auf die Idee gebracht Ihren Betrieb zu gründen? Was waren Ihre ersten Schritte und wo lagen Ihre Meilensteine?
Unser erster Hof lag bis Mitte der 1990er Jahre noch am Stadtrand von Mureck. Mureck wuchs und so waren wir letztliche mittendrin, für eine Landwirtschaft ist das kaum möglich. 1995 war ein Wendepunkt: einerseits stand der EU-Beitritt im Raum und damit die Frage, wie wir als Landwirte weitermachen wollen, und andererseits war es im Stadtgebiet zu eng geworden und wir stellten den Antrag auf einen Aussiedlerhof. Nun sind wir am Murecker Stadtrand, haben uns auf den Ab-Hof- und Wochenmarktverkauf spezialisiert. Stolz sind wir natürlich auch darauf, dass wir heuer zum 15. Mal die Auszeichnung „Prämierter Steirischer Kernölbetrieb“ bekommen haben.
Begriffe wie „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ sind einerseits moderne Schlagworte, aber andererseits noch wenig umgesetzt. Wie beschreiben Sie Ihren Zugang dazu und inwiefern spiegelt sich das in Ihrer Unternehmensphilosophie?
Der Kontakt mit der Kundschaft ist das Wichtigste! Es gibt unsere treuen StammkundInnen aus der Umgebung oder bei den Wochenmärkten. Man kennt sich, man kennt unsere Qualität und wir bauen ja auch an, wonach uns die Leute fragen. Aber es gibt nur das, was die Saison tatsächlich gerade hervorbringt und das auch nur in bestimmten Mengen. Wir verkaufen nur in unserer Umgebung und nicht in anderen Regionen, denn dort gibt es auch Bauern mit ihren regionalen Produkten. Wir wollten nie industrielle Landwirtschaft betreiben, sondern so wirtschaften, dass die Handarbeit möglich bleibt und natürlich, dass wir als Familie davon leben können.
Klimawandel passiert. Bemerken Sie diesen als regionaler Produzent? Inwiefern wirkt er sich auf die Herstellung Ihrer Produkte aus? Wie reagieren Sie darauf?
Die Hitze, die geringen Regenmengen und der zunehmende Wind machen sich bemerkbar. Der Wind lässt etwa die letzte Restfeuchtigkeit in den Böden trocknen. Verschiedene Sorten reagieren empfindlich und die Erntezeit hat sich in den letzten 20 Jahren um einen Monat nach vor verschoben. Wir haben zwar eine Bewässerung, aber das ist nicht das gleiche.
Wo setzen Sie derzeit schon in Sachen „Klimastil“ persönliche und betriebliche Schwerpunkte?
Wir versuchen ressourcenschonend zu arbeiten: Handarbeit statt Maschinenfuhrpark und Kreislaufwirtschaft. Wir haben z.B. auch Schweine für den Eigenbedarf, den Mist verwenden wir als Humus; und sollte wirklich einmal etwas von der Ernte überbleiben, dann wird das verfüttert.
Was sind Ihre nächsten betrieblichen Pläne und Ziele?
Die Hofübernahme durch die nächste Generation und das es ein bisserl mehr kommod für sie wird.
