Im Tiergarten Leibnitz gilt es in allen Arbeitsbereichen, Themen wie die regionale Wertschöpfungskette, umfassende Ressourcenschonung und ökologische Grundsätze zu beachten. Im Rahmen des als GBP (gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt) durchgeführten Projekts finden jährlich rund 20 MitarbeiterInnen Arbeit. Sie errichten, gestalten und pflegen die Gartenlandschaft. Parallel dazu erfahren sie durch ihren Arbeitsalltag und Schulungen wissenswertes zu Klimaschutz, erneuerbare Energie und einen nachhaltigen Lebensstil. Wissen, das ihnen über die Zeit im Beschäftigungsprojekt hinaus bleibt und das sie als MultiplikatorInnen auch in ihr Umfeld weitergeben.
Die Schwerpunkte werden in den Bereichen artgerechte Tierhaltung (in erster Linie alte Nutztierrassen), Ackerbau und Feldfrüchte sowie im Bereich der Bewusstseinsbildung und Klimawandelkommunikation gelegt. Das Projektvorhaben ist unterteilt in einen landwirtschaftlich/ökologisch ausgerichteten Bereich (Bodenbearbeitung, Bepflanzung und Pflege des Gartengeländes, Acker, Tierhaltung sowie Verarbeitung und Vertrieb der Erzeugnisse) und in einen wissenschaftlich/technischen Bereich zur Bewusstseinsbildung in enger Zusammenarbeit mit den benachbarten Klima- und Energiemodellregionen Grünes Band Südsteiermark und Kleinregion Bad Gams – Deutschlandsberg – Frauental. (z.B.: Maßnahmen zur Klimawandelanpassung, Energieberatung für einkommensschwache Haushalte).


Projektstandort ist bzw. wird das sogenannte Jägerhaus des Schlosses Seggau, unweit von Leibnitz. Das Gebäude wurde vermutlich im 17. Jahrhundert errichtet und war bis vor einigen Jahren bewohnt. Nun wird es saniert und an die neuen Nutzungsbedingungen angepasst, es wird in Zukunft auch als Büro und Beratungszentrum für die Energieagentur Weststeiermark dienen. Da das Objekt unter Denkmalschutz steht warten hier besondere Herausforderungen bei der Sanierung auf uns.
Baudenkmäler sind von Menschen geschaffene unbewegliche Objekte von geschichtlicher, künstlerischer oder sonstiger kultureller Bedeutung, deren Erhaltung im öffentlichen Interesse liegt. Diese Bedeutung kann den Objekten für sich allein zukommen, aber auch aus der Beziehung oder Lage zu anderen Objekten entstehen (Ensemble). Erhaltung bedeutet Bewahrung vor Zerstörung, Veränderung oder Verbringung ins Ausland. (Denkmalschutzgestz, § 1 Begriffsbestimmungen)
Fragen zur Energieeffizienz betreffen aber auch historisch wertvolle oder unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Genau diesen Fragen stellen wir uns als Energieagentur nicht nur im Zuge der Sanierung. Auch später wird das immer wieder Thema sein, denn solch ein Objekt kann nur wirtschaftlich betrieben werden, wenn auch die energetischen Aspekte während der Nutzung berücksichtigt werden. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an, da sich Naturschutz und Denkmalschutz nicht widersprechen, sondern gerade im Sinne der Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.
Ein herzliches Dankeschön der bischöflichen Gutsverwaltung Schloss Seggau für ihre Unterstützung!