„Ich hinterfrage mein Tun“
Bioweingut Dorner
Grazer Straße 14, 8480 Mureck
Produkte u.a.: Weißweine (Grauburgunder, Weißburgunder, Cardonnay, Sauvignon blanc, Gewürztraminer, Dorner WEISS), Rotweine (Cabernet Sauvignon, Blauer Burgunder, Dorner ROT), Šampus – Frizzante, Bio-Traubensaft
Gründungsjahr: 1865
MitarbeiterInnen: Familienbetrieb
Web: www.weingut-dorner.at

Was hat Sie auf die Idee gebracht Ihren Betrieb zu gründen? Was waren Ihre ersten Schritte und wo lagen Ihre Meilensteine?
Ich bin hier aufgewachsen, habe von Kindesbeinen an mitgeholfen und nach der Ausbildung zum Facharbeiter für Weinbau den elterlichen Betrieb übernommen. Das Gut gibt es seit 1865 und seit 1976 arbeiten wir nach biologisch-organischen Grundsätzen.
Begriffe wie „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ sind einerseits moderne Schlagworte, aber andererseits noch wenig umgesetzt. Wie beschreiben Sie Ihren Zugang dazu und inwiefern spiegelt sich das in Ihrer Unternehmensphilosophie?
Wenn Reben durch biologischen Weinbau über 40 Jahre alt werden, wenn sie dann noch immer keine Rebmüdigkeit zeigen, dann ist das nachhaltig. Ich unterstütze die Pflanzen, greife nur sparsam und schonend ein. Dafür braucht es Gespür und Zeit. Generell hinterfrage ich mein Tun, meinen Umgang mit Ressourcen. Regionalität bedeutet für mich zum Beispiel, dass man hier bei den ProduzentInnen vor Ort einkauft. So bleibt auch das Geld in der Region und kommt der Region zu gute. Regionalität bedeutet für mich auch, dass man sich kennt.
Klimawandel passiert. Bemerken Sie diesen als regionaler Produzent? Inwiefern wirkt er sich auf die Herstellung Ihrer Produkte aus? Wie reagieren Sie darauf?
Auf die seriösen wissenschaftlichen Befunde kann man sich verlassen. Persönlich denke ich auch, dass wir uns auf weitere extreme Wetterschwankungen einstellen müssen.
Wo setzen Sie derzeit schon in Sachen „Klimastil“ persönliche und betriebliche Schwerpunkte?
Die Weinberge sind untereinander erreichbar, das heißt unsere Wege sind kurz. Vieles passiert bei uns noch per Hand, mit wenig maschinellem Einsatz, unsere Glasflaschen werden gewaschen und wiederverwendet.
Was sind Ihre nächsten betrieblichen Pläne und Ziele?
An den Septemberwochenenden wieder viele Freiwillige bei der Weinlese zu Gast zu haben! Große Ziele sind auch die Fertigstellung des neuen Weinkellers und mehr Wein hier zu verkaufen. Und im Sinne der Nachhaltigkeit: dass hier in 100 Jahren auch noch Bio-Weinbau betrieben wird!
